Lohndumping wirksam verhindern

Lohndumping ist Alltag. Besonders im Bau machen spektakuläre Fälle immer wieder Schlagzeilen. Sie sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Das Problem ist ausser Kontrolle. Am 28. Februar stimmen wir im Kanton Zürich über die Lohndumping-Initiative ab. Diese will dem Kanton endlich ein griffiges Instrument gegen Lohndumping in die Hand geben.

Lohndumping schadet allen

Die Initiative ist notwendig, weil die bestehenden Mittel zur Durchsetzung des Arbeitsrechts nicht greifen. Stundenlöhne von zehn Franken sind Realität, Arbeitsverträge werden gefälscht und bereits ausbezahlte Löhne wieder in bar zurückgefordert. Dieser Betrug schadet allen: Den Arbeitnehmenden, die um ihren Lohn betrogen werden. Allen Angestellten in den betroffenen Branchen, deren Löhne unter Druck geraten. Und nicht zuletzt den anständigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die sich an das Gesetz halten. Sie können mit den Dumping-Offerten nicht mithalten und verlieren Aufträge. So vernichtet Lohndumping Arbeits- und Ausbildungsplätze bei rechtschaffenen Unternehmen. Um das zu verhindern und den fairen Wettbewerb wiederherzustellen, fordert eine breite Koalition von Arbeitgebern, Paritätischen Kommissionen, Parteien und Gewerkschaften ein griffiges Mittel gegen Lohndumping.

 

 

Vom Kanton Baselland lernen

Die Lohndumping-Initiative ermöglicht dem Kanton bei begründetem Verdacht, die Arbeiten einer fehlbaren Firma einzustellen, bis die Zahlung der gesetzlichen Löhne sichergestellt ist. Die Sperre betrifft ausschliesslich die Arbeiten des Risikobetriebs. Der Rest der Baustelle arbeitet weiter. Ein ähnliches Gesetz besteht seit 2014 im Kanton Baselland. Eine klare Mehrheit des dortigen Kantonsrats war sich einig, dass dem Lohndumping nur so ein Riegel vorgeschoben werden kann.