Verantwortung der SP für Behördentätigkeit in Dietlikon
Schon früh war die SP in der Dorfpolitik in Behörden vertreten. Sie stellte seit den Anfängen bis in die Achtzigerjahre zwei Personen im Gemeinderat. Diese hatten sich mit ihren Kollegen aus dem Bauernstand und dem Gewerbe anfänglich um elementare Fragen zu kümmern, wie etwa dem Bau einer Wasserleitung zu einfachen Behausungen im ehemaligen Ried. In den Fünfzigerjahren stand die Wohnungsfrage und die Forderung nach sozialem Wohnungsbau im Vordergrund der SP Dorfpolitik. Der SP-Bauvorstand Heinrich Morf (Kantonsrat und von 1922 bis 1966 Gemeinderat) setzte sich für eine neue Bauordnung ein, die die Errichtung von Wohnblöcken erlaubte. Diese wurden von seinen politischen Gegnern zwar abschätzig als „Cervelat-Quartiere“ taxiert, sie gehörten jedoch schon bald auch zum Bild von Dietlikon und sind als Form des verdichteten Bauens auch in der heutigen Zeit von knapper werdenden Landreserven nicht mehr wegzudenken.
Die Zeit seit den Fünfzigerjahren war für die SP-Vertreter in Gemeinderat und Schulpflege auch eine Zeit des Baus wichtiger öffentlicher Anlagen. Zwei Schulhäuser, das Gemeindehaus, die Badeanlagen zusammen mit Wangen-Brüttisellen und das Altersheim Hofwiesen wurden gebaut. Auch im Sozial- und Schulbereich waren die SP und ihre Behördenvertreter an zukunftsweisenden Projekten für die soziale Sicherheit der Dietliker Bevölkerung und an Projekten im Bildungsbereich beteiligt (Mitbegründung der Dezentralen Drogenhilfe Mittleres Glattal, Einrichtung eines Mittagstisches, einer Kinderkrippe und eines Hortes, Initiierung der teilautonomen Schule TaV, die 2005 mit dem neuen Volksschulgesetz institutionalisiert wurde). Ein Jubiläum sollte nicht nur zum Anlass genommen werden, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen, sondern auch Visionen für die Zukunft zu entwerfen. Im Glattal als boomender Region hat seit längerer Zeit faktisch eine Stadtbildung eingesetzt. Diese Entwicklung veranlasste die SP Dietlikon zu Beginn ihres Jubiläumsjahres zusammen mit den SP-Ortsparteien des Gemeindeverbundes Glow, die Arbeitsgruppe Glow ins Leben zu rufen. Diese versucht einen Prozess zu initiieren zur Schaffung einer neuartigen – nicht nur wie bisher auf Exekutivebene funktionierenden – Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden im Glattal. Direktdemokratische Strukturen sollen die Mitsprache der Bevölkerung bei anstehenden Problemen und der weiteren Entwicklung der Region gewährleisten.